Liebe Kolleginnen und Kollegen,

vor 4 Wochen habe ich angesichts der Landtagswahl an dieser Stelle darüber gesprochen, daß den Menschen in diesem Lande nahegelegt wird, nach unten zu treten.
Deutlich gemacht habe ich aber, wer die eigentlichen Arbeitsplatzvernichter sind: Die da oben

Wer oder was ist für die Massenarbeitslosigkeit verantwortlich? Dies klar zu sehen hilft uns die richtigen Forderungen zu stellen und gegenzusteuern.

Schauen wir uns die Aktienkurse der Multies und Konzerne in diesem Lande an. Siemens z.B. steigerte seine Aktienkurs in 7 Jahren um 86%, im gleichen Zeitraum wurde die Inlandsbelegschaft um 60 000 Menschen reduziert.
Der Siemens Aufsichtsratsvorsitzende Franz äußerte: "Sie brauchen heute doch nur zu veröffentlichen, daß sie 20 000 Mitarbeiter raussetzen, und schon geht der Aktienkurs hoch"
Folgende Zahlen belegen diese Strategie:

  • Thyssen : Aktien + 114% - 32 000 Menschen vor die Tür gesetzt
  • BASF: Aktien +236% - 22 000 Menschen vor die Tür gesetzt
  • Hoechst: Aktien +218% 51 000 Menschen vor die Tür gesetzt
  • Mannesmann: Aktien +432% 12 000 Menschen gefeuert
  • Krupp: Aktien +158% 46 000 Menschen gefeuert
  • Daimler: Aktien + 127% 80 000 Menschen gefeuert
  • Volkswagen: Aktien + 365% 11 000 Menschen gefeuert
    Und
  • Bayer Aktien +195% mit 17 000 weniger Beschäftigten
Wir brauchen einen Politikwechsel.
Eine Politik, die diese "Marktgesetze" aufbricht, wie z.B. Gesetzliche Regelung der 35 Stunden Woche mit vollem Lohnausgleich und andere Maßnahmen. Arbeitsbeitsplatzvernichtung darf sich nicht mehr lohnen. Wir brauchen eine Politik zum Wohle der Mehrheit der Bevölkerung.

Manche Kollegen fordern ein neues Bündnis für Arbeit.
Ja, wir brauchen ein Bündnis aller, die sich gegen Massenarbeitslosigkeit wehren. Aber auf ein Bündnis mit den Arbeitgebern zu hoffen, bleibt Illusion.
Es zerplatzt wie eine Seifenblase
Gerade heute morgen meinte Arbeitgeberchef Henkel, daß er sich bei einem Bündnis für Arbeit nicht auf konkrete Zahlen für Arbeitsplätze festlegen lasse wolle, wir hätten doch keine Planwirtschaft. Wie wir sehen plant die Wirtschaft sehr wohl: aber nicht zu unserem Nutzen.

Im Besitz von 30% des Aktienkapitals im Lande sind die Banken und Versicherungen. Hinzu kommt das Geld, das sie für ihre Kunden verwalten. Der Vorstand der Deuschen Bank verwaltet laufende Geschäfte von etwa 1000 Milliarden Mark. Zum Vergleich der Bundeshaushalt muß sich mit weniger als 500 Milliarden Mark begnügen.
Da wird klar, wer die Macht im Staate hat.
Wer die Macht hat, das Schicksal von Millionen zu bestimmen.
Alle Macht geht vom Volke aus! So sollte es sein. Doch diese Werte unserer Verfassungsväter verkommen angesichts der Übermacht des Geldes.
Das Volk ist zum Zuschauer in einem miesen Theaterstück verdammt. Die Schauspieler auf der Bühne werden beklatscht oder ausgebuht. Doch auch wenn die Schauspieler ausgetauscht werden- Schröder statt Kohl oder Demagogen wie Haider, Frey, Le Pen: Das Stück bleibt dasselbe.
Nötig ist es aus der Zuschauerdemokratie herauszutreten und hinter der Bühne, im Regieraum aufzuräumen.
Der Regieraum ist mit ihrer Geldmacht z.B. die Deutsche Bank.
Erst gestern gab die Deutsche Bank bekannt, daß sie in Deutschland 200 Geschäftsstellen schließen werden. Damit soll der Gewinn der Deutschen Bank verdoppelt werden. Kann sein, daß auch die Fuldaer Kollegen in die Arbeitslosigkeit geschickt werden.
Millionenbeträge sind für sie "Peanuts. Prof. Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank hatte vorgeschlagen, Arbeitslose sollten in die USA übersiedeln. Dort würden Arbeitskräfte gesucht. Der Export von Arbeitslosen in die USA würde die Sozialkassen in Europa erheblich entlasten. Dieser Zynismus ist wohl kaum zu überbieten. In Oldenburg stürmten 120 Arbeitslose im März in die Deutsche Bank, verteilten peanuts und verlangten Flugtickets.

Wir lassen uns nicht unsere Heimat und unsere Zukunft klauen. Laßt uns gemeinsam gegen die Arbeitsplatzvernichter aktiv werden. Besuchen wir mit einer Abordnung die von Arbeitslosigkeit bedrohten Kollegen in der Fuldaer Filiale der Deutschen Bank

Endlich auf der Straße:

Die neue

 

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